Freitag 26. September 2008
Was würde ich nicht für eine Waschmaschine geben! Ich denke ich sollte versuchen das Positive darin zu sehen, wenn ich am Waschbecken stehe und die Kleidung zwischen meine Händen schrubbe. Ich denke viel. Es ist spät. Der Tag war irgendwie verschwommen. Früher am Tag gab es Gerüchte, dass jemand in einem anderen Zellenblock einen Selbstmordvesuch unternommen hat. Ich habe gehört, dass einer der Wachleute hinging im zu helfen….Wobei will er helfen? Wahrscheinlich wollte er nur nicht arbeiten und seine Neugierde befriedigen.
Selbstmordversuche passieren hier manchmal, wenn der Druck dieser Umgebung die Männer in den Wahnsinn treibt. Aber viel häufiger gibt es hier auch Wahnsinn, ohne dass jemand sich versucht umzubringen. Und dann sind da noch die, die ihr Ende ganz methodisch planen. Mike war einer davon. Deshalb haben sie auch die Kameras installiert, damit sie die letzten Tage des Verurteilten genau überwachen können. Mike hat den Staat um seine Pläne betrogen. Mike sagte immer, er sei zu Unrecht verurteilt worden, und in seiner letzten Nacht, anstatt sich durch den Staat hinrichten zu lassen, hat er sich selbst das Leben genommen. Mit seinem eigenen Blut hat er an die Wand geschrieben, dass er unschuldig ist. Ich kenne nicht seine genauen Worte. Wirklich ein seltener Fall.
Die Post kam eben und ich bin darüber informiert worden, dass mein Gefangenenstatus heraufgesetzt wurde. Die Skala reicht von 1 bis 3, drei ist am niedrigsten. Ich bin jetzt auf Level 2. Das macht keinen großen Unterschied, denn meine Einschrändungen sind noch alle in Kraft und ich werde nicht zu den anderen verlegt. Ich werde im Oktober zwei Besuche haben können. Diesen Monat warte ich immer noch darauf, dass zwei meiner Brüder mich besuchen kommen.
Ich habe nicht viel über meine Familie gesagt, auch nicht über die Menschen in meinem Leben, die ich liebe, weil ich noch nicht viel darüber nachgedacht habe, in welche Richtung dieses Tagebuch gehen soll. Ich dachte eigentlich, dass es nur über die Situation und diesen Ort hier sein würde. Offensichtlich ist es aber mehr als das. Es geht auch um Isabelle und Juan, meine besten Freunde, Rhianon, meine Liebe, Tina, meine liebe Freundin, die an mich glaubt. Letty (Nene) meine Freundin aus Kindertagen, Maria, meine Seelsorgerin, Margy und Ann, Freunde die ich schon lange kenne. Tabitha, Raul, Carmel, Lucky Ludger, Collie, Marianne, meine neuen Freunde. Es geht um mein Leben.
Aufschub für Rogelio!!!
Am 17. November hat ein Richter Rogelio einen Aufschub der Hinrichtung bis März 2009 gewährt.
Im Moment fehlen uns allen die Worte um unsere unbeschreibliche Freude und Erleichterung auszudrücken.
Von ganzem Herzen danken wir allen, die uns die letzten Tage und Wochen unterstützt haben.
Update Dezember 2008:
Roy bedankt sich bei allen Lesern für die große Unterstützung. Er hat sich entschieden, den Blog im Moment nicht fortzuführen und bittet alle um Verständnis für diese Entscheidung. Er wird sich in den kommenden Wochen und Monaten auf seinen Fall konzentrieren.
Neue Gerichtsentscheidungen werden hier gepostet.
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