Aufschub für Rogelio!!!


Am 17. November hat ein Richter Rogelio einen Aufschub der Hinrichtung bis März 2009 gewährt.

Im Moment fehlen uns allen die Worte um unsere unbeschreibliche Freude und Erleichterung auszudrücken.

Von ganzem Herzen danken wir allen, die uns die letzten Tage und Wochen unterstützt haben.

Update Dezember 2008:
Roy bedankt sich bei allen Lesern für die große Unterstützung. Er hat sich entschieden, den Blog im Moment nicht fortzuführen und bittet alle um Verständnis für diese Entscheidung. Er wird sich in den kommenden Wochen und Monaten auf seinen Fall konzentrieren.
Neue Gerichtsentscheidungen werden hier gepostet.



Sonntag, 19. Oktober 2008

Tag 23: Ein Platz an den ich mich flüchte, wenn die Realität droht mich zu erdrücken

Samstag 13. September 2008

Ich habe fast die ganze Nacht gelesen. Das Licht hat geflackert und ging immer wieder an und aus. Hurrikan Ike muss jetzt da sein, denn der Wind ist stärker geworden. Ich denke ich mache jetzt „Feierabend“ (oder Morgen?). Ich bin die Nacht von Freitag auf Samstag wach geblieben.
Es ist jetzt irgendwann nachmittags. Die Lunchpakete sind durch die Schlitze in den Zellentüren verteilt worden. Wir sind auf Lockdown. Ich bin mir nicht sicher, wie spät es ist. Der Wärter hat mir gerade gesagt es sei 2 Uhr nachmittags. Der Strom ist ausgeschaltet und draußen ist es dunkel Der Strom muss ausgefallen sein, während ich geschlafen habe. Draußen klappern die Gitter, der Wind pfeift und es regnet sehr stark.
Ich stand für eine Weile am Fenster, aber der Regen ist so stark, dass ich kaum das gegenüberliegende Gebäude sehen kann. Ich mag diese reinigende Natur des Regens. Ich sehe gerne dem Regen zu, und ich liebe es im Regen zu gehen. Hurrikans erinnern mich immer an sich biegende Palmen die im Wind tanzen. Sie erinnern mich an Hurrikans die ich im Süden von Texas erlebt habe, und an meine Brüder Gary und Bob. Beide sind älter als ich. Bob hat beinahe einige Zehen verloren, als wir als Kinder während eines Hurrikans gespielt haben. Gary, der nur zwei Jahre älter ist als ich, ist derjenige, an dem ich als Kind sehr hing. Das ist so lange her. Ich bin jetzt die Hälfte meines Lebens in Haft. Tatsächlich. Ich habe immer noch diese Erinnerungen an meine Vergangenheit – als ich noch frei war. Es ist ein Platz an den ich flüchte, wenn die Realität droht mich zu erdrücken. Ich liebe den Regen.

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